Reformationsfest

"Habt Vertrauen zu Gott"

 

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Mit ihren über Schwarzenbruck hinaus bekannten schönen Stimmen interpretierte die Kantorei "Ein feste Burg ist unser Gott" besonders feierlich. Fotos: NP

Nach einer Dekade der Vorbereitung kam am 31. Oktober 2017 der einmalige bundesweite Feiertag: Das Reformationsfest, das in Schwarzenbrucks gleichnamiger Martin-Luther-Kirche im Rahmen eines festlichen, besonders von der Musik geprägten Gottesdienstes seinen Ausdruck fand. Zu Beginn betonte Pfarrerin Susanne Munzert, dass Kirche sich immer wieder reformieren müsse. Im Verlauf ihrer Predigt sang die Kantorei das wohl bekannteste Lied Luthers "Ein feste Burg ist unser Gott" - ein Lied, das, so die Pfarrerin, für den Protestantismus besondere Strahlkraft habe. Nach jeder der insgesamt vier Strophen beschrieb Munzert die Theologie des Reformators - von damals bis heute. Dazu gehörte anfangs, dass man sich Gottes Gnade nicht erkaufen kann.  Und mit seiner Musik habe er "gegen die Angst der evangelischen Gemeinden angesungen." Dass im Lauf der Jahrhunderte "Ein feste Burg" auch ideologisch missbraucht worden sei, werde von der zweiten Strophe widerlegt, in der Jesus Christus im Zentrum menschlichen Lebens stehe. Unter Bezugnahme auf die "Seligpreisungen" bleibe Gottes Liebe - selbst wenn der Mensch alles verlöre. Sie zitierte Christus wörtlich: "Satt werden die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten." Die nachdenklichen, zuweilen sehr ktitischen Worte über die heutige Zeit, die Kriege, die Flüchtlinge, die Rüstungsexporte, die alles beherrschenden Konzerne stellte die Pfarrerin fest: "Luther hat sich gegen die Ängste seiner Zeit gestellt." So sei die wichtigste Botschaft des Reformators bis zum heutigen Tage: "Habt Vertrauen zu Gott. Er hat längst für euch gesorgt." Neben der Kantorei und der orgel gestaltete der Posaunenchor den Gottesdienst musikalisch. Als Überraschung teilten nach dem ottesdienst fleißige Bäckerinnen aus der Gemeinde selobst gebackene Kekse in Form der Lutherrose an alle aus. 

 

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Anfang- und Schlusslieder "gehörten" dem Posaunenchor, ohne den ein musikalisch geprägter Gottesdienst nicht stattfinden kann.