Bestattungskultur

"Der Mensch braucht einen Ort zur Trauer"

 

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Die Baumbestattung (Bild) gehört in den letzten Jahren zu einer bevorzugten Möglichkeit, Angehörige oder Freunde auf dem Schwarzenbrucker Friedhof zu bestatten. Foto: Privat

„Bestattungskultur im Wandel der Zeit“ - ein äußerst vielfältiges Thema, das der Ökumenische Arbeitskreis für eine Begehung des Friedhofes in Schwarzenbruck am Totensonntag gewählt hatte. Reichte doch das Spektrum der Informationen von den Jenseitsvorstellungen der Neandertaler über die Wagenbestattungen der Kelten, den mittelalterlichen Wunsch nach Beisetzung in Kirchennähe, lustige Grabinschriften in Südtirol, die Entstehungsgeschichte des Schwarzenbrucker Friedhofes bis hin zu den Bedeutungen verschiedener Beerdigungsriten in unserer Zeit. „Der heutige Trend von der Erdbestattung hin zur Feuerbestattung ist keineswegs neu – das gab es vor 3000 Jahren auch schon“, erklärten die beiden Referenten Diakon Horst Gottschalk und Kerstin Weickert den Übergang von der Hügelgräber- zur Urnenfelderkultur in der späten Bronzezeit. Nach einer Einführung im Gemeindehaus konnte man bei einem Rundgang über den Friedhof einiges des Gesagten selbst entdecken. „Der Mensch braucht einen Ort zur Trauer“, regte Gottschalk zum Nachdenken über anonyme Bestattungen an, die, oft aus wirtschaftlichen Gründen, auch in Schwarzenbruck möglich sind.  K.W.